Du bist ein Gott, der mich sieht.
Ich gebe es zu: Dieser Satz lässt mich zuerst an Jesus denken und nicht an Hagar, aus dessen Munde er stammt (1. Mose 16,13).
Jesus sieht den blinden Bartimäus, den alle anderen übersehen und macht ihn sehend. Jesus sieht die Frau am Jakobsbrunnen in ihren Verstrickungen und gibt ihr neuen Lebenssinn. Jesus sieht den verachteten Zachäus und lädt sich bei ihm ein. Jesus sieht die Frau mit den inneren Blutungen, die ihn von hinten berührt und heilt sie. Jesus sieht den Versager Petrus und hilft ihm wieder zurecht. Jesus sieht den Mitgekreuzigten und spricht ihm die Gottesnähe nach dem Tod zu usw…
Ja, es ist Jesus, der uns Menschen in unserer Bedürftigkeit, in den Nöten und Verstrickungen des Lebens sieht, aufsucht oder sich finden lässt.
Lass dir das für das neue Jahr neu gesagt sein: Menschen mögen dich übersehen, nicht verstehen können und dir nicht wertschätzend begegnen, Jesus tut dies nicht. Auch wenn du „durch die Wüste gehst“, dürfen wir – wie Hagar – in der Begegnung mit Gott erkennen: „Du bist ein Gott, der mich sieht“.
Spannend, einmal in 1. Mose 16 nachzulesen, wie Hagar zu dieser Erfahrung gekommen ist.
Möge ein jeder von uns in 2023 diese Erfahrung auch sein eigen nennen.
Noch ein letzter Gedanke:
Bei Hagar war es übrigens ein Engel, der sie als Bote Gottes aufsuchte. In der Begegnung mit ihm erkannte sie letztlich: Gott sieht mich. Wenn wir einander auf- und besuchen kann ähnliches geschehen. Wir können einander Bote Gottes sein, so dass der andere merkt: Gott sieht mich an und kommt durch seinen irdischen Boten auch zu mir. Lasst uns daher aufeinander achthaben und einander Gutes tun. (Gal. 6,10)
Herzliche Grüße,
Hans-Peter